9. + 10. Seriensportlauf am Schleizer Dreieck

Freitag, 30.08.2013
In aller Ruhe machte ich mich, dieses Mal in Begleitung von Paps (Eisbaer), da Katz leider einen anderen Termin wahrnehmen musste, auf den Weg zu Deutschlands ältester Natur Rennstrecke. Dem Schleizer Dreieck. Für mich schon jetzt die schönste Strecke diese Saison.
Da ich den Freitag leider nicht frei hatte und noch den halben Tag arbeiten musste, starteten wir erst gegen Nachmittag zum 400km entfernten Rundkurs. Pünktlich zum Abendessen und dem gemeinsamen Grillen kamen wir an. Platzierten Auto, Hänger und Zelt und ließen uns dann das frisch gegrillte Fleisch schmecken. Ein erneutes Dankeschön an den Grillmeister Stefan (#423) =)
Nachdem alle gesättigt waren, beschlossen wir noch mal zur Party am Buchhübel zu gehen. Da unsere Läufe im Rahmenprogramm der Seitenwagen Weltmeisterschaft statt fanden, war abends natürlich auch Programm. Und auf Grund dessen, dass wir erst Sonntag mit unseren Läufen dran sind, brauchten wir uns um den folgenden Morgen kaum Gedanken machen :-P
So machten Kai (#442) mit Yussi, Chris (#425), Gorden (#467), Ingo (#482), die Weidemänner Nick (#445) und Stefan (#455), Robert (#413), Michael (#431), Stefan (#423), Stephan (#452) und meine Wenigkeit sich auf, noch das ein oder andere alkoholbehaftete Kaltgetränk zu uns zu nehmen. Die Aufzählung sämtlicher Mixgetränke spare ich mir jetzt einfach mal, doch so viel sei gesagt. Es war ein sehr sehr lustiger Abend, an dem wir viel gelacht haben. Ein erneutes Erlebnis wie super die MTR Gemeinschaft ist =)

Samstag 31.08.2013
Der Samstag begann dann leicht verkatert. Für den einen mehr, für den anderen weniger :D Doch wir wurden ja ganz sanft durch Motorengeräusche geweckt, also kein Grund zur Panik :-P
Ich traf an dem Morgen noch die letzten Vorbereitungen an der SV für den Folgetag. Nachdem das erledigt war, ging es zum gemütlichen Teil über. Trainingsläufe und Rennen schauen. Es wurde schließlich viel geboten. FIM Seitenwagen WM, Seitenwagen Klassik Cup, GSX-R 750 Cup, MZ Cup, Superduke Battle, IG Königsklasse… Was will man also mehr? Einfach nur „krank“ wie sich die Jungs und Mädels aus ihren Seitenwagen hängen. Aber geil anzusehen.

Ebenso die Zweitakter der IG Königsklasse. Im Stand ist deren Sound absolut nicht mein Fall aber wenn sie im Renntempo um den Kringel fahren klingen die Teile ja schon irgendwie geil :-P
Nach der Mittagspause wechselte ich meinen Platz von der Tribüne am Buchhübel zur Wiese an Start / Ziel. Auch das war interessant zu beobachten, wie die Bodenraketen alla Seitenwagen nach vorne preschten.
Nach diversen Läufen kam das Rennen der Superduke Battle, welches leider ein tragisches Ende nahm :-( Kurz vor Ende des Rennens ereignete sich ein tödlicher Unfall, bei dem ein Rennarzt zu Tode kam. Alle weiteren Läufe sind für den Samstag selbstverständlicherweise abgesagt worden. An dieser Stelle mein Beileid an die Familie und die Hinterbliebenen…

http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/blaulicht/detail/-/specific/Toedlicher-Unfall-bei-WM-Rennen-auf-dem-Schleizer-Dreieck-1742092656

Die Stimmung war getrübt. Auch wenn wir alle wissen, dass so etwas passieren kann, ist es doch ein ziemliches scheiß Gefühl, wenn sich dann so etwas ereignet. Da steht jemand, der im Ernstfall helfen möchte, in seiner Freizeit am Streckenrand und wird selbst zum Opfer. Einfach nur traurig das ganze…

Abends ging es dann zur gemeinsamen Streckenbegehung. Diese konnte die Stimmung dann doch wieder ein wenig heben…

Sonntag, 01.09.2013
8:00 Uhr, erste Dauerprüfung

Wir waren früh dran. Es hatte die Nacht geregnet und die Strecke war kurz nach dem Aufstehen um halb sieben noch recht feucht. Doch anderthalb Stunden späte sah das Ganze nur noch halb so schlimm aus. Es gab noch einige feuchte Stellen, doch ich entschied mich gegen die Regenreifen und fuhr mit den Pirellis raus. Dies erwies sich aus meiner Sicht auch als richtig und so konnte ich ein paar schöne lockere Runden schwingen. War der eine Streckenabschnitt noch richtig feucht…

… konnte im anderen Abschnitt ordentlich gegast werden =)

9:50 Uhr, zweite Dauerprüfung
Die zweite Dauerprüfung fand nun komplett im Trockenen statt. Leider kam es in dieser doch zu einigen Stürzen, so dass die Dauerprüfung für 5 Minuten unterbrochen werden musste…

Zum Glück sind alle nur mit Prellungen und dem Schrecken davon gekommen und es blieb bei Materialschaden.
Nachdem die Dauerprüfung wieder frei gegeben war, drehten wir noch ein paar Runden. Es lief richtig gut. Ich hatte ein gutes Gefühl und kam super zurecht. Ich hatte mich für das Rennen gut eingestimmt…

12:15 Uhr, erstes Rennen
Das erste Rennen stand an. Die Reifenwärmer hatten die Contis ordentlich durchgewärmt und so ging es aus der Box durch die Einführungsrunde in die Startaufstellung. Ich startete aus dritter Reihe von Position 7. „Eine gute Basis für ein gutes Ergebnis.“ dachte ich mir. Wir wurden in die Warm Up entlassen und kamen wieder in unsere Startpositionen.
Die Ampel auf Rot und die Motoren heulten auf… AUS und looooooos. Ich erwischte einen guten Start und bog auf vierter Position, hinter Uwe (#493), Marc (#407) und Gorden (#467), in die erste Kurve. Weiter gings auf den Buchhübel zu, wo die Tribüne wieder, wie letztes Jahr, ordentlich gefüllt war.

Schon in der nächsten Kurve klappte Uwe’s (#493) Vorderrad ein und er rutschte ins Feld. In der darauffolgenden Runde stand er zum Glück wieder. Ihm ist nichts passiert. Auf Position drei liegend ging es also weiter. Doch beim Anbremsen des 90° Linksknicks vor dem Dorf bremste sich Stefan (#420) vorbei und ich lag wieder auf Position vier. Eine Runde später an gleicher Stelle bremste sich dann Gaststarter René Raub auf der Reporter Gladius (#411) vorbei. „Verdammt ist der fix unterwegs.“ Wieder ein Platz verloren. Egal, Arsch zusammen kneifen und weiter. „An sich kann ich das Tempo ja mitgehen…“ Es ging bergab durch die Seng. Der tiefste Punkt der Strecke. Bergab, Vollgas im sechsten Gang, ein Rechtsknick gefolgt von einem Linksknick, die bei Tempo 200 zu einer Kurve werden. Das Knie schleift den Asphalt. Bei einem solchen Tempo braucht auch die leichte SV deutlich mehr Druck um umgelegt zu werden :-P
Im Linksknick kommt Marc (#407) immer weiter nach außen, bis er schließlich auf die Wiese gerät. Er kann seine Aprilia RS 250 noch aufrichten, doch im letzten Moment klappt im doch das Vorderrad ein und er stürzt. Er rutscht quer über die Strecke. Gorden (#467) schafft es haarscharf rechts an ihm vorbei, ich komme gerade noch links, zwischen ihm und seiner Aprilia, vorbei. „Alter Verwalter, das war knapp. Das hätte böse ausgehen können!“ Durch dieses Ausweich- und Bremsmanöver kam Patrick (#495) noch an mir vorbei. Doch das sollte keinem etwas nützen. Bereits nach der nächsten Kurve wurden rote Flaggen geschwenkt. Rennabbruch. „AAAAAAAAAhhhhhhrrrrrr!“ Ich schrie in meinen Helm. „Warum? Es ging doch alles gut. Ich kam so gut zurecht…“ Alles Ärgern half nichts. Das Rennen wurde ohne Neustart abgebrochen. Scheinbar fing Marc’s Aprilia noch Feuer, sodass ich den Abbruch im Nachhinein zumindest ein wenig verstehen konnte… ;-)

17:30 Uhr, zweites Rennen
Da das erste Rennen nicht gewertet wurde, war die Startaufstellung wieder die selbe wie im ersten Rennen. Einziger Unterschied: Uwe (#493) war nicht dabei. Seine SV hatte nach dem Sturz im ersten Rennen doch mehr abbekommen und so fiel das zweite Rennen für ihn flach. Gut für mich, so hatte ich bereits vor dem Start schon einen Platz gut gemacht. Nach der Warm Up Runde standen wir also wieder da. Während der Rennleiter vorne noch die rote Flagge hielt, gingen mir so einige Gedanken durch den Kopf. „Geb alles. Es gibt auch hier jetzt nur noch diesen einen Wertungslauf. Nimm an Punkten mit, was nur geht…!“ Dann war die Strecke frei. Visier runter und die Ampel ging wieder auf rot. Die Drehzahl stieg, genauso wie mein Puls. AUS und wieder Feuer frei und GAAAAAAAAAAAAAS. Ich erwischte einen noch besseren Start als im ersten Rennen und konnte an allen fünf vor mir stehenden vorbei beschleunigen. Ich bog als erster in die Kurve ein und hatte bereits in der zweiten Kurve am Buchhübel einen kleinen Vorsprung (das wusste ich aber auch erst hinterher als ich die Bilder sah :-P ).

Dieser Vorsprung war am Ende der ersten Runde leider schon wieder passé. Vor der Schikane zu Start / Ziel ging Patrick (#495) an mir vorbei. Ich klemmte mich in seinen Windschatten und wollte mich von ihm ziehen lassen. Ich konnte sein Tempo nicht ganz mitgehen, doch wirklich davon fuhr er auch nicht. Beim Anbremsen der Kurve vorm Dorf ging dann auch Marc (#407) wieder an mir vorbei, vor der Schikane zu Start / Ziel war es dann Gorden (#467), der mich zu Beginn der dritten Runde auf Platz 4 verwies. Wieder vorm Dorf ging dann René (#411) an mir vorbei. Ich wurde förmlich durchgereicht. Ich versuchte alles in meiner Macht stehende doch ich konnte keine Konter setzen. So zog ich meine Runden, bis mich ca. in der sechsten Runde Chrise (#483) Ende Start / Ziel überholte. Ich lag nun also wieder auf Position 6. Doch jetzt fing es an spannend zu werden. Kurz nachdem Chrise (#483) an mir vorbei gegangen war, klopfte Michael (#431) auf einmal und unerwartet an. Es entwickelte sich ein richtiger Fight zwischen uns. Bremste er sich vorm Dorf vorbei, konnte ich in der Seng wieder Meter gut machen und mich vor der Spitzkehre oder der Schikane vor Start / Ziel vorbei bremsen.

Er überholte mich erneut und ich folgte ihm im Windschatten. Wir rauschten die Seng hinunter. Erst durch den Rechtsknick, dann durch den Linksknick. Gelbe Flaggen – was war passiert? Patrick (#495) war Ausgang der Spitzkehre weggerutscht und seine Maschine lag auf der Strecke. Doch diesmal gab es glücklicherweise keinen Rennabbruch. Patrick ging es gut und die Maschine war schnell geräumt. Eine Runde später stand sie an der Seite. Ich folgte Michael im Windschatten auf die Schikane vor Start / Ziel. Ich lief auf ihn auf, wollte aber noch nicht vorbei. Ich nahm ordentlich Schwung mit auf die Gerade, kam gut raus, sog mich in seinem Windschatten heran und ging dann mit geringem Geschwindigkeitsüberschuss an ihm vorbei. Die Kurve kam, ich bremste, zwei Gänge runter und bog ab. Doch was war das? Meine Drehzahl fiel ab auf Leerlaufdrehzahl. „SCHEIßE, ich hänge zwischen den Gängen!“ Das nutzte Michael natürlich sofort eiskalt und ging wieder vorbei. Schnell sortierte ich meine Gänge und hing mich wieder an ihn ran. „Nächste Runde bist du fällig! Und dann passiert mir das nicht mehr…“ Pustekuchen. Wir kamen wieder auf Start / Ziel und ich war dicht dran. Doch das Rennen war schon vorbei. Wir wurden abgewunken und so beendete ich das Rennen auf dem 6. Platz. Michael (#431) hatte lediglich einen Vorsprung von 7/10. Egal, der Fight war einfach nur geil und es hat mega viel Spaß gemacht. Dankeschön ;-)

In der MTR Wertung gab es so einen 5. Platz für mich. Das ist insgesamt ein super Ergebnis und ich habe meine beste Seriensport Platzierung von einem 7. auf den 6. Platz verbessert. Also was will ich mehr? =)
Bei der Siegerehrung durfte ich dann zwei Pokale in Empfang nehmen. Und ich muss sagen, dass mich gerade der Pokal für den 6. Platz besonders freut. Das Schleizer Dreieck feiert in diesem Jahr sein 90 jähriges Bestehen und leider ist die Zukunft, bzw. wie es mit dem Dreieck weiter geht, ja noch ungewiss. Aus dieser Sicht für mich umso schöner einen Pokal von hier mitnehmen zu dürfen =)

DANKE an meinen Paps Eisbaer, der kurzfristig eingesprungen ist und mir in Schleiz geholfen hat. Ebenfalls danke an Yussi (http://www.kawa-saki.de) für die tollen Bilder =)
Ich freue mich auf das Seriensport Finale im tschechischen Most. Eine mir noch unbekannte Strecke. Doch das soll bekanntlich kein Hindernis für ein gutes Ergebnis sein ;-)

 

In diesem Sinne…
Wir sehen uns in Tschechien
Duffy #486

Nächster Termin:

 

11. + 12. April 2024
Mettet (Belgien)

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