5. + 6. Seriensportlauf am Lausitzring

Freitag, 10.05.2013

Ich startete früh Richtung Lausitzring (LSR). Vor mir lagen eine lange Autofahrt und 581 einsame Kilometer. Einsam deshalb, weil Katz diesmal nicht dabei war. Sie bekam den Freitag nicht frei. Mein Bruder, mein Vater, Freunde... Alle waren sie unterwegs und konnten nicht mit. Mir war bei dem Gedanken alleine zu fahren schon ein wenig mulmig. Einzig und allein aus dem Grund, dass wenn etwas passieren sollte, wovon man ja nicht ausgeht, das Auto nicht von alleine nach Hause fahren kann… Aber es ging diesmal nicht anders. Es musste auch so klappen.

Nach einer reinen Fahrtzeit von 7 Stunden und mit einer Durchschnittsge-schwindigkeit von krassen 82 km/h erreichte ich das Fahrerlager des Lausitzrings. Ich war wirklich erstaunt. Das Fahrerlager ist mal echt rießig. Und die Haupttribüne an der Start / Ziel Geraden… Der Wahnsinn. Da wirken die großen Wohnmobile geradezu wie Spielzeug Autos :-P

Es waren noch nicht allzu viele vor Ort. Lediglich Uzi (#405), Gorden (#467), Stefan S. (#423), Stefan W. (#455) und Matthias (#410) nutzten den Freitag bereits um den einen oder anderen Turn zu absolvieren.

Ich baute mein Lager neben Uzi auf. Das war schnell erledigt und so machte ich mich direkt zur Anmeldung und zur technischen Abnahme. So hatte ich nun auch das hinter mir. Einen Unterschied bei der Anmeldung gab es allerdings, den ich gerne erwähnen möchte. Am Lausitzring war unser Veranstalter erstmals „Bike Promotion“. Bei der Anmeldung gab es für jeden Fahrer ein Armbändchen, denn Bike Promotion hatte eine Cateriing Service organisiert, der uns den ganzen Samstag mit Getränken, belegten Brötchen, Bratwurst etc. versorgte. Ein großes Dankeschön dafür. Daran könnte man sich glatt gewöhnen ;-)

Die anderen MTRler liefen nach und nach ebenfalls ein und so kamen wir wieder zum gemütlichen Teil des Abends. Es wurde wieder viel gequatscht, erzählt und gelacht. Doch ein „Highlight“ hatte der Abend noch. Gegen 18:40 Uhr kam eine Durchsage im Fahrerlager, dass es um 19 Uhr eine gemeinsame Streckenbegehung gibt. Nicht schlecht, das gabs bisher noch nicht. Um 19 Uhr begab ich mich zusammen mit ein paar anderen MTRler also zu besagter Streckenbegehung. Schnell wurde uns klar, dass die meißten, die zur Streckenbegehung kamen, vom Street Triple Cup sind.

Die Führung über die Strecke machte kein anderer als der Moto2 Fahrer von 2010 Arne Tode. Er machte einen Gaststart im Street Triple Cup und erklärte die Linie, welche man auf dem LSR fährt. Interessant dabei war, dass er erklärt hat, warum man diese oder jene Linie wählt.

Ich war nun sehr gespannt auf den morgigen Tag. Ich wollte die eben gewonnenen Erkenntnisse ausprobieren und schauen wie ich diese umsetzen kann.

Nach einer guten Stunde, waren wir wieder zurück im Fahrerlager und ich gesellte mich zu Kai (#442), Yussi, Johannes (#414), Ingo (#482) und Chris (#425). Bei Chips, Bier und jede Menge guter Laune ließen wir den Tag dann ausklingen.

 

Samstag, 11.05.2013

Als ich gegen 7 Uhr wach geworden bin und aus dem Auto schaute, lief gerade Andreas (#476) vorbei. Er war erst an diesem Morgen angereist. Doch er hatte gutes Wetter mitgebracht. Die Sonne schien und es war trocken.

Für 8:24 Uhr war die erste Dauerprüfung terminiert. Meine erste Tat nach dem Aufstehen war also erst mal Reifenwärmer aufzuziehen.

 

8:24 Uhr, 1. Dauerprüfung

Die Sonne war mittlerweile wieder weg. Doch es war nach wie vor trocken.

Ich fuhr auf die Strecke und drehte erst mal eine ganz gemütliche Runde. Strecken kennen lernen. Die Start / Ziel Gerade mit der riesigen Tribüne ist schon der Hammer. Wie geil muss das sein, wenn die voll besetzt ist?

Arne sprach von sehr sehr vielen Bodenwellen, welche man bei der Streckenbegehung nicht sah. Aber jetzt beim Fahren ganz deutlich spürte. In fast jeder Kurve, auf der Gegengeraden… Überall wurde man durch geschüttelt. Absolut nicht schön. Und verdammt schwer sich darauf einzustellen. Ich versuchte trotzdem die Linie und die Tipps von Arne umzusetzen. Es gelang mir nicht mal annähernd. Ich versuchte mich an den Hilfspunkten, die Arne genannt hatte, zu orientieren. Doch dadurch hatte ich eine völlig falsche Blickführung. Ich musste sehr oft in Schräglage korrigieren, was die ganze Sache in Kombination mit den Bodenwellen noch erschwerte.

Nach ein paar Runden merkte und akzeptierte ich, dass ich Arnes Empfehlungen nicht umsetzen kann. Ich wollte nicht noch mehr Zeit damit verschwenden jede Kurve zu versauen und suchte mir eine eigene Linie. Vergebens. Jede Runde fuhr ich die Kurven anders und bremste jedes Mal an anderen Stellen. Mal zu früh, mal zu spät. Ich brach die Dauerprüfung dann eine Runde vor dem offiziellen Ende ab. Ich ärgerte mich zu sehr über mich selbst.

 

10:12 Uhr, 2. Dauerprüfung

Ich sprach mit Andreas (#475) über meine misslungene erste Dauerprüfung. Da er schon öfters auf dem LSR gefahren ist, vereinbarten wir, dass ich mich an ihn hänge und mir einfach mal seine Linie anschaue. Gesagt getan. Doch in der zweiten Runde war‘s schon wieder vorbei mit dem Hinterherfahren. Am Ende der Start / Ziel schnitt ich die Kurve und folgte Andreas im Tiefflug. Wie auch er berührte ich mit dem linken Knie drei der Pylonen, die dort in der Kurve vorhanden sind. Doch er streifte sie, ich knallte regelrecht dagegen. Die Folge war, dass ich dadurch meinen linken Knieschleifer verlor. Und somit war auch die zweite Dauerprüfung dahin. Ich konnte keine Linkskurve mehr gescheit fahren. Zu doof, dass der Lausitzring ein Linkskurs ist…

Ich fuhr die Dauerprüfung zwar noch zu Ende, doch auch hier fand ich keine schnelle Runde. Wie in der ersten Dauerprüfung lag ich von der Rundenzeit lediglich auf Platz 15…

 

12:32 Uhr, 1. Rennen

Dadurch, dass für die Läufe am LSR nicht allzu viele Fahrer gemeldet waren, davon auch ein paar, die in der Gesamtwertung vor mir stehen, hatte ich eine super Ausgangssituation. Ich hatte einen Startplatz in der zweiten Reihe und startete von Position 7 ins Rennen. Ich steckte mir kein zu hohes Ziel. Verteidige einfach diesen Platz und alles ist gut.

Wir standen bereit für das Rennen, jeder an seiner Startposition und die Ampel auf Rot. Die Motoren heulten auf, die Ampel geht aus und Abfahrt. Aber bitte was macht denn Patrick (#495) da? Er hat seine SV derart aufs Hinterrad gestellt, so habe ich es bei einer SV noch nicht gesehen. Die Maschine ging praktisch keinen Meter nach vorne. Sie ging einfach senkrecht an der Startposition nach oben. Dass er nicht runter gefallen ist war wahrscheinlich mehr Glück als alles andere ;-) Aber gut ausgesehen hat es auf jeden Fall :D

Ich startete an ihm vorbei, doch wie schon bei allen anderen Rennen dieses Jahr, gingen auch genug an mir vorbei. Somit war mein eigentlich zufriedenstellender 7. Platz schon nach dem Start dahin. Egal, kämpf dich nach vorne, kneif die Ar*chbacken zusammen und gib Gas. In der ersten Runde schloss ich die Lücke nach vorne und konnte so in der zweiten und dritten Runde an Robert (#413), Ingo (#482) und Andreas (#476) vorbei gehen. Doch nicht nur ich ging an ihnen vorbei, sondern auch Johannes (#414). Und weils so schön ist, hat er mich gleich mit überholt. Ich versuchte mich dran zu hängen, doch das klappte nicht so wie gewünscht. Eine Runde später überholte mich noch Daniel (#497) auf seiner VFR 400. Hier brauchte ich überhaupt nicht versuchen dran zu bleiben. Der Junge war so fix unterwegs, Hut ab.

Am Ende der vierten Runde wollte mich Ingo (#482) wieder überholen. Er schoss regelrecht an mir vorbei. Sehr optimistisch wie er die Schikane ansteuerte ;-) Er war zu schnell und konnte gerade noch vor dem Kiesbett einlenken. Ich ging innen wieder vorbei und wollte jetzt Meter gut machen, damit er keinen weiteren Versuch wagt :-P

Ca. bei der Hälfte der sechsten Runde, ich kam gerade aus einer Kurve, sah ich am Ende der Geraden gelbes Blinklicht und wild, mit gelben Flaggen, winkende Streckenposten. Es gab einen Sturz. Als ich näher kam, erkannte ich Uzis (#405) Maschine und kurz darauf sah ich auch ihn daneben im Kiesbett liegen. Er bewegte sich nicht. Verdammte Axt, der Anblick war kein schöner. In der darauf folgenden Kurve bekamen wir auch direkt die rote Flagge gezeigt. Das Rennen wurde verständlicherweise abgebrochen. Wir fuhren in die Box und dann wieder an unsere Plätze. Es dauerte keine drei Minuten, als die Durchsage per Lautsprecher kam, dass das Rennen auch nicht wieder neu gestartet wird. Von mir aus, aber was ist mit Uzi? Als Gorden (#467) an seinem Platz war, erzählte er, dass es wohl eine Berührung zwischen ihm und Uzi gab, die zu dem Sturz führte.

Kurz darauf kam der Krankenwagen mit Blaulicht ins Medical Center gefahren. Sie hatten Uzi von der Strecke geholt. Als dieser dann wenige Minuten später auf eigenen Beinen wieder das Medical Center verließ, konnten wir alle erst mal aufatmen. Die erste Diagnose waren zwar diverse Knochenbrüche, doch zumindest ging es ihm den Umständen entsprechend gut.

Das Rennen wurde gewertet und ich schloss mit dem 10. Gesamtplatz (7. MTR Wertung) ab.

Schnellste Runde: 2:04.336

 

16:04 Uhr, 2. Rennen

Im zweiten Rennen hatte ich auf Grund des ersten Laufs einen nicht ganz so guten Startplatz. Ich startete aus der dritten Reihe von Position 10. Aber was soll‘s. Wir fuhren die Besichtigungs- und anschließend die Warm-Up Runde. Hey, was waren denn das für zwei Runden? Hatte ich plötzlich eine Linie gefunden? Es schien so und ich hatte plötzlich ein verdammt gutes Gefühl fürs Rennen.

Wie eben schon erwähnt, fand ich mich in der dritten Startreihe wieder. Die Strecke wurde frei gegeben, die Ampel zeigte wieder rotes Licht und die Motoren heulten auf. Johannes (#414) stand vor mir und zuckte plötzlich. Er rollte leicht nach vorne. Frühstart? Dann ging die Ampel aus und ich verpasste den Start. Ich Idiot. Warum lass ich mich auch ablenken? Nach der ersten Kurve fand ich mich auf dem drittletzten Platz wieder. Direkt vor mir, Johannes. Auch er hatte den Start noch ordentlich versaubeutelt. Aber das wollte ich jetzt zu meinem Vorteil ausnutzen. Ich wusste, dass Johannes schon in den Dauerprüfungen sehr flott unterwegs war. Also hing ich mich an ich ran und ließ mich von ihm ziehen. Dies gelang mir nur bedingt. Ich konnte noch Björn (#478) und Stefan W. (#455) überholen, doch die Lücke nach vorne bekam ich nicht mehr geschlossen. Ich fuhr und fuhr, doch die Lücke wurde einfach nicht kleiner. Sie schien einfach so zu bleiben. Dann verbremste ich mich mal wieder und so wurde sie noch größer. Auf der Gegengeraden drehte ich mich dann um. Links, rechts und hinter mir weit und breit niemand zu sehen. Ok, dann jetzt halt einfach die paar Punkte mitnehmen. In den letzten beiden Runden passierte auch nichts mehr Spannendes. Ich schaffte es noch Stefan S. (#423) und Wolfgang (#429) zu überrunden, doch das war es dann auch. Am Ende lag ich auf dem für mich nicht zufriedenstellenden 13. Gesamtplatz (10. MTR Wertung). Ich hatte mir für das zweite Rennen eigentlich einen einstelligen Platz ausgerechnet. Schade drum. Immerhin konnte ich meine schnellste Runde im Vergleich zum ersten Rennen noch verbessern…

Schnellste Runde: 2:03.619

 

Fazit: Irgendwie stehe ich mir zurzeit selbst im Weg und weiß nicht warum. Ich kann nicht so frei fahren, wie ich das gerne hätte. Auch sitze ich nicht so locker auf der Maschine wie letztes Jahr. Dabei ist es das gleiche Bike :-P

Auch wenn ich dieses Mal keinen Pokal mit nach Hause nehmen durfte war der Lausitzring trotz allem geil. Sehr eindrucksvoll, einen schönen Abend mit netten Leuten gehabt sowie neue Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen.

Jetzt ist erst mal Sommer Pause, worüber ich sehr froh bin. 6 Rennen in 4 Wochen waren sowohl zeitlich als auch finanziell sehr anstrengend. Vielleicht tut mir der Abstand auch ganz gut und ich kann am 27. Juli, wenn es erneut auf dem Nürburgring wieder weiter geht, befreiter fahren. Wäre mir ehrlich gesagt ganz Recht ;-)

 

Bis dahin

Duffy #486

Nächster Termin:

 

11. + 12. April 2024
Mettet (Belgien)

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